Auf Rhodos: Deutsche essen Deutsche
Von Klaus Bötig | 7.April 2013
Das Kilo “Deutsche” kostet in der Taverne En Plo an der Uferstraße von Stegna auf Rhodos 28 Euro pro Kilo. Die “Germanoi” sind Fische, die vor allem im Bereich des Dodekanes vorkommen. Sie werden fast nie in Restaurants oder auf Fischmärkten angeboten, man bezieht sie direkt vom Fischer. Ich habe sie zuvor nur einmal in einer Taverne auf Kalymnos auf der Karte entdeckt. Da hatte sich der Wirt sehr gefreut, als wir sie bestellten, und verkündete den anderen Gästen: Schaut, die Deutschen essen Deutsche!
Ursprünglich hießen sie wohl einmal anders, doch im Zweiten Weltkrieg haben sie ihren neuen Namen bekommen. Mit ihrer einem Tarnanzug ähnlichen Färbung und ihren martialisch wirkenden Rückenflossen glichen sie den Inselbewohnern einfach zu sehr einem deutschen Soldaten. Ich habe die Tiere in keinem Fischlexikon gefunden. Vielleicht kennt ja einer meiner griechischen Freunde ihren alten Namen oder - besser noch - sogar ihre lateinische Bezeichnung?
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3 Kommentare to “Auf Rhodos: Deutsche essen Deutsche”
Kommentare
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7.April 2013 at 12:52
Hier ein Link dazu mit Foto.
http://griechenland.conbook.de/leibseele/fotogalerie-fisch/?pid=543
7.April 2013 at 12:58
Gefunden!
2.7.1. Siganidae (Kaninchenfische)
Brauner Kaninchenfisch, Siganus luridus
In den letzten Jahren ist eine neue Fischart bei uns (wie im ganzen östlichen Mittelmeetgebiet) eingewandert; sie stammt aus dem Roten Meer und dem Indischen Ozean und ist durch den Suez-Kanal in Mittelmeer gelangt. Sie wird wegen ihres neuen Erscheinens (wie ein Tourist) und der braunen Färbung von den Griechen als “Germanos” (Deutscher) bezeichnet. Es sind ziemlich unbeliebte Fische, die zwar essbar, aber nicht besonders gut sind, und außerdem unangenehme Giftstacheln an der Rückenflosse haben. Leider werden sie in der letzten Zeit bei uns deutlich häufiger.
Der Braune Kaninchenfisch ist eher klein (meist gut handgroß) und braun gefärbt mit merkwürdigen unregelmäßigen Flecken. Er besitzt einen flachen, ovalen Körper ohne Schuppen und einen sehr kleinen Mund; auch der Darm und die Bauchhöhle sind nur sehr klein.
http://azalas.de/blog/?page_id=178
7.April 2013 at 19:16
kalimera, auch auf Kreta geht der Braune Kaninchenfisch den Fischern imme öfters ins Netz. Der “Germanoi” wird wegen seinem Stachel und seinem Geschmack von den fischern wieder ins Meer geworfen.