Gavdos im September 2016 - Teil 1
Von Klaus Bötig | 18.November 2016
Mein Freund und Mitarbeiter Bastian Parschau war Ende September mit seiner kretischen Familie (Frau und 2 Jungens, 8 und 11) auf Gavdos, der südlichsten Insel Europas. Hier berichtet er in eigenen Worten:
Zwei Stunden dauert die Überfahrt mit der Autofähre von Chora Sfakion nach Gavdos. Der einzige Linienbus der Insel steht schon bei Ankunft der kleinen Fähre am völlig schattenlosen Anleger. Wir trinken in der Taverne dort erst einmal einen griechischen Kaffee (1,50 €) und dazu eine große Flasche Wasser (1 €). Dann fahren wir vom Hafenflecken Karave mit eigenem Auto auf guter Asphaltstraße hinüber an die recht große Bucht von Sarakiniko mit breitem, feinen Sandstrand. Er wird von neun Tavernen umsäumt. Sie wirken wie ein Gürtel, um den dahinter liegenden Wacholderwald zu schützen.In dem schlagen viele Inselbesucher ihre Zelte auf. Auch ich suche uns da einen Platz. Wir bauen das Zelt auf, richten uns gemütlich ein, dann geht’s wieder an den Beach. Das Wasser kühlt uns nur langsam ab, denn es ist erstaunlich warm. Hinterher stehen wir geduldig an der einzigen Süßwasserdusche weit und breit Schlange. Ich nutze die Wartezeit und lasse meinen Blick ins hügelige Hinterland schweifen. Die Anzahl der vielen hier aufgebauten Zelte überrascht mich. Einsamkeit ist hier Fehlanzeige! Es macht hier eher den Eindruck eines großen Campingplatzes. Auf dem Rückweg zu unserem Zelt schlage ich noch einmal in einer Taverne auf. Der Wirt sieht aus wie der Nachfahre eines Piraten. Barfuß und mit nacktem Oberkörper tritt er an meinen Tisch, der wie alle anderen planlos im Sand steht. Ich habe die Wahl zwischen mehreren Biersorten, alle 3 € pro Halbleiterflasche.
Das leise eintönige Tuckern der benzinbetriebenen Stromgeneratoren der Taverne und das Rauschen des Meeres bestimmen die Geräuschkulisse dieser Nacht. Die Ablösung erfolgt am frühen Morgen durch Vogelgezwitscher. Hobby-Ornithologen erzählen mir später, Gavdos sei ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel - und jägerfrei.
Nach einer erholsamen Nacht will ich den Tag mit einem Kaffee und dem Kontrollieren meiner Mails in einer der Tavernen beginnen. Dem Wunsch nach einem Kaffee erfüllt man mir, mit der Wifi -Verbindung aber vertröstet man mich auf etwa 12 Uhr. Vor 12 Uhr gibt es leider keine Elektrizität und somit auch keine Internetverbindung.
Nach dem Kaffee machen wir uns auf zum bekanntesten Strand der Insel, Agios Ioannis. Vor einigen Jahren wurde er von einem amerikanischen TV-Sender auf Platzt zwei der schönsten Strände weltweit gewählt. Der grosse Parkplatz ist nahezu voll mit Fortbewegungsmitteln jeglicher Art. Die beiden Tavernen mit großzügigen Platzangebot kurz hinter dem Parkplatz lassen mich auf eine grosse Menschenmenge schliessen. Nach einem gut dreiminütigen Spaziergang vom Parkplatz aus liegt er auch schon vor mir, der legendäre Strand Agios Ioannis. Einige größere Gruppen von meist jungen Urlaubern hatten es sich auf seiner ganzen Länge bequem gemacht. Zwischen den relaxten Gruppen hatten einzelne Sonnenanbeter ihren Platz gefunden. Platz war noch genug vorhanden, so legte ich meine Sachen ab und ging ins Meer. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit machen wir uns wieder auf zum Parkplatz. Eine der vielen Gruppen ist gerade dabei, ihre Instrumente zu stimmen, eine andere Gruppe ist in Yogaübungen vertieft. Vor dem Duschhaus stehen die Menschen Schlange. Ich gehe in eine der beiden großen Tavernen zum Essen.
- Fortseztung folgt -
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