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Arabische Ziffern in der Johanniterburg von Kos

Von Klaus Bötig | 18.August 2015

Carsten Brückner, Leser meines DuMont-Direkt-Reiseführers “Kos” und studierter Arabist, ist einem Hinweis auf eine arabische Zahl nachgegangen, die ich als Relief in einem der Mauersteine der Johanniterburg am Hafen von Kos fand. Er hat noch mehr davon gefunden und eine gute Erklärung für sie:
In der nordöstlichen Ecke, unmittelbar neben dem kleinen Rundturm, von welchem der Blick auf den Anlegeplatz der Fähren nach Bodrum geht: Wenn man dort vor dem betreffenden Zinnenfenster steht und auf das Meer hinausblickt, befindet sich rechter Hand auf einem großen weißen Mauerstein an der Innenseite der rechten Zinne (sozusagen auf der „Laibung“ der Zinne) die arabische Zahl „54“ Die Zahl ist als Flachrelief gestaltet, sehr auffällig und gut zu erkennen.Die arabische (bzw. osmanisch-türkische) Schrift läuft zwar von rechts nach links, aber Ziffern werden im Arabischen (ganz wie bei uns) von links nach rechts geschrieben und gelesen.
Als ich, nach diesem ersten Fund sensibilisiert, meinen Rundgang über den äußeren Wehrmauergang nach Süden in Richtung Ausgang fortsetzte, fiel mir gleich bei dem nächsten Zinnenfenster in der Ostmauer die Ziffernkombination „55“  ins Auge .Tatsächlich scheint es sich so zu verhalten: In den Tagen der osmanischen Herrschaft wurden die Zinnen bzw. Schießscharten der äußeren Festungsmauer reihum mit fortlaufenden Nummern versehen, wahrscheinlich aus praktischen Gründen, z. B. zur einfacheren Orientierung und eindeutigen Lokalisierung oder um im Ernstfall schnell an einer bestimmten Stelle ein Geschütz o. ä. platzieren zu können. Diese Nummerierung scheint auf der Ostseite der Mauer begonnen worden zu sein und lief von dort im Uhrzeigersinn reihum weiter. Bei meinem Rundgang konnte ich z. B. an der östlichen Mauer die Zahl „7“ entdecken  sowie (in der Südostecke) die Nummern „13“und „15“  Von dort ließ sich die Nummerierung über die gesamte Südmauer bis hin zur Südwestecke weiter verfolgen .

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