Das Tagesthema in kretischen Kafenia jetzt
Von Klaus Bötig | 30.Oktober 2016
Mein Freund und Mitarbeiter Bastian Parschau, vielen ja schon von meiner facebook-Reportage über Kreta in den letzten Tagen bekannt, schrieb mir gerade:
“Das Herz und die Seele eines jedem kretischen Dorfes ist das Kaffeehaus, das Kafenion. Es ist der beste Ort, um alle Neuigkeiten der näheren Umgebung zu erfahren. In der letzten Zeit saß ich in vielen von ihnen, auf der gesamten Insel verteilt. Neues gibt es vieles, mal interessant, mal weniger. Das Hauptthema zur Zeit sind aber in jedem Kafenion die Oliven. In einigen Gegenden der Insel werden die Bauern dieses Jahr erst gar nicht zur Olivenernte aufbrechen, es lohne sich gar nicht. Die ersten haben die Saison 2016/ 2017 schon zu einhundert Prozent abgeschrieben, machen sich aber Sorgen um die nächsten Jahre. `Die Bäume stehen kurz vorm verdursten, wenn es dieses Jahr nicht noch ausreichend regnet, dann werden es viele Bäume nicht bis zum nächsten Winter schaffen.` Dieses Szenario hört man in den letzten Tagen immer öfter. Heute morgen wollte ein Bauer die angespannte Stimmung im kleinem Kafeehaus etwas aufheitern: `Tja Kosta, dann werden wir wohl im Winter noch öfter bei Dir sitzen und unseren Kaffee trinken.` Die spontane Antwort eines anderen Bauern `und wovon willst du den Kaffee bezahlen!`sorgte schnell dafür, dass das Lächeln afu dem Gesicht von Kaffeehausbetreiber Kosta verschwand.”
Ich kann dem nur einfügen: Viele Wirte, Hoteliers und Ladeninhaber haben uns in den letzten Tagen auf Kreta erzählt, dass sie wohl in diesem Jahr erstmals seit langer Zeit wieder Gelegenheit haben werden, im Winter ein wenig auf der Insel herumzureisen oder gar aufs Festland oder andere Inseln zu fahren. Der traurige Grund: In den Oliven gibt es heuer kaum Arbeit. Selbst die Ärmeren, die eigentlich auf Jobs bei der Olivenernte angewiesen sind, werden viel Zeit haben: Das wenige, was es zu ernten gibt, schaffen die Eigentümer ohne fremde Hilfe.
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