Für mich das beste griechische Buch der letzten 200 Jahre: Nr. 31328 von Elias Venesis
Von Klaus Bötig | 28.Dezember 2015
Der griechische Schriftsteller Elias Venesis (1904-1975) wurde im Rahmen des Kleinasiens-Feldzugs der Griechen 1921/22 von den Türken gefangen genommen und in ein 3000 Mann starkes Arbeitsbataillon gesteckt. Als einer von nur 23 Gefangenen überlebte er diese monatelange Tortur. In seiner Biographie “Nr. 21328″ beschreibt er sie in aller Grausamkeit und doch irgendwie unglaublich distanziert, so dass man die Gräuel auch als Leser einigermaßen gut verkraften kann. Das für mich Bewundernswerte an dem Text von Venesis: Er kommt ganz ohne Schuldzuweisungen aus oder - anders gesagt - sieht die Schuld auf beiden Seiten. Das macht diesen non-fiktiven Text zu einem einmaligen Werk auch der Antikriegsliteratur. In Griechenland gehört es natürlich nicht zur Pflichtlektüre an Schulen; dort wie hier ist es nur noch antiquarisch zu beschaffen.
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