In Griechenland hat’s sich ausgequalmt ab 1. Mai 2016
Von Klaus Bötig | 28.März 2016
Keine Angst oder falsche Hoffnung: es geht Rauchern in Griechenland nicht doch noch an den Kragen. Ausgequalmt hat es sich nur unter den Obst- und Olivenbäumen, wie BASTIAN PARSCHAU aus Kreta zu berichten weiß:
Im Frühjahr konnte man in Hellas bisher manchmal meinen, in Indianerland zu sein. Überall stiegen Rauchsäulen auf, ähnlich den Rauchzeichen der ursprünglichen Landbesitzer Amerikas. Die windstillen Tage werden in Griechenland von den Bauern bis zum 1. Mai jedes Jahres traditionell dazu genutzt, den Baumbeschnitt, meist von Olivenbäumen, zu verbrennen. An windigen Tagen wird geschnitten, an windstillen Tagen der Beschnitt dann verbrannt.
Doch ab 1. Mai 2016 sind nicht nur für die Sommermonate Laubfeuer polizeilich untersagt. Es hat sich im wahrsten Sinne des Wortes ausgequalmt. Nach einer mehrjährigen Übergangsfrist sind nun auch in Griechenland die Laubfeuer durch die EU verboten.
Im Gegensatz zu vielen anderen EU- Gesetzen haben die meisten Bauern dafür Verständnis. Jedes Laubfeuer ist ungenutzt verbrannte Energie und trägt zur Umweltverschmutzung bei. Nicht etwa, dass allen Bauern nun die Umwelt so nah am Herzen liege, es ist ein einfaches Rechenbeispiel. Und die Verkaufsstellen von landwirtschaftlichen Geräten machen schon lange Werbung für diese Rechnung. Der relativ hohen Anschaffung eines Hexlers - ca. 1.500 € - stehen Einsparungen bei Düngemitteln gegenüber. Der klein gehexelte Baumbeschnitt sorgt für ein besseres natürliches Bodenklima der Haine und gibt Nährstoffe langfristig ab.
In den Kafenions Griechenlands ist es in den letzten Tagen das Gesprächsthema Nummer eins.
<Ja ja Einsparungen! Und wieviel Benzin verbrauche ich dadurch jedes Jahr mehr?> Eine Milchmädchenrechnung für die einen, gelebter Umweltschutz für die anderen. Schwierigen Zeiten sehen sich die Bauern gegenüber, deren Haine an steilen Hängen und schwierig zu begehen sind.
Der Griechenland- Reisende wird dieses Jahr überall stark beschnittene Olivenhaine sehen, denn die meisten Bauern nutzen noch die Frist bis zum 1.Mai bis zum letzten Moment und beschneiden auch Bäume, die eigentlich erst nächstes Jahr wieder an der Reihe wären.
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