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Unbekanntere Inseln: Kastellorizo

Von Klaus Bötig | 16.März 2010

Fähr- und Flugverbindungen 2014: /wie-man-2014-nach-kastellorizo-mit-fahre-oder-flugzeug-kommt/

 

Kastellorizo, manchmal auch Megisti genannt, ist die östlichste Insel Griechenlands. Sie liegt etwa 90 km von Rhodos entfernt dicht vor der anatolischen Küste vor dem Hintergrund des Taurus-Gebirges.

Kastellorizo erreicht man per Schiff oder kleiner Turbop-Prop-Maschine von Rhodos aus. Ich liebe den Flug! Nach dem Start von Rhodos überfliegt die Maschine meist in 400-500 m Höhe den Badeotr Faliraki mit seinen Hotel-Kolossen. Danach ist eine Viertelstunde lang nur Meer unter den Tragflächen zu sehen. Dann kommen linksvoraus die türkische Küste unddie 27 Inselchen in Sicht, aus denen der Mini-Achipel von Kastellorizo besteht. Auch die Landebahn ist schon erkennbar. Sie füllt fast üebr die gesamte Inselbreite einen Taleinschnitt aus. Bei der Landung steigen neben der rechten Tragfläche Felswände auf, dann wird stark abgebremst: die Piste ist nur 999 m lang.

Obwohl Kastellorizo offiziell 430 Einwohner zählt, leben maximal nur etwa 200 Menschen ständig hier. Trotzdem gleicht der Inselort einem richtigen Städtchen. Die Häuser sind zumeist zwei- oder sogar dreigeschossig, tragen rote Ziegeldächer und haben bunte, außer im August überwiegend geschlossene Fensterläden. Aber die meisten Häuser stehen leer, ihre Besitzer wohnen in Amerika, Australien, Rhodos oder Athen. DieHÄuser zeugen von besserenZeiten. Zu Beginndes Ersten Weltkriegs zählte Kastellorizo noch über 14 000 Bewohner in etwa 4000 Häusern. Wie die vielen verfallenen Feldterrassen zeigen, wurde auf dem Inselwinzling intensiv Landwirtschaft betrieben; bis 1913 besaßen viele Bewohner zudem Ländereien auf dem gegenüberliegenden kleinasiatischen Festland. Kastellorizo verfügte über eine Flottevon über 300 Handelsschiffen und war Zwischenstation für Frachtsegler aus der Ägäis nach Zypern und zum Vorderen Orient. Die Machtübernahme der Italiener 1913 und der Sieg der Dampfschiffahrt läuteten den Niedergang der Insel ein, die Bombardierung durch die Briten im Zweiten Weltkrieg versetzte ihr den Fast-Todesstoß.

Heute wird Kastellorizo vom übrigen Griechenland als Außenposten der Nation und des orthodoxen Christentums eine Sonderrolle zugebilligt, genießt einige Privilegien. Auch EU-Gelder werden auf den Inselzwerg gepunpt - für solch sinnvolle Maßnahmen wie die nächtliche Beleuchtung einer vom Ort aus gar nicht sichtbaren Burg und die Asphaltierung einer Straße dorthin, die niemand braucht.

Viel mehr Faualenzen kann der Urlauebr auf Kastellorizo nicht. Gute Strände fehlen, am besten badet man noch in der langen Schlauchbucht direkt im Ort. An einem einzigen Tag ist die Insel umwandert, die Burg bestiegen, das antike lykische Felsgrab und ein verlasenes Kloster besucht. Grandios aber ist das Landschaftspanorama undvor allem dasgeruhsame Leben im “Städtchen”. Da verbringt man endlose Stunden in den Kafenia und Ouzerien direkt am Hafenbecken, sitzt neben dem Oktopus-Grill direkt vor den Fischerbooten und hat viel Zeit zum Lesen, Tavli spielen und Palavern. Was will man mehr?

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