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Griechenlands Urlaubsregionen (1): Der Epirus

Von Klaus Bötig | 2.Dezember 2012

Griechenland besteht nicht nur aus Kreta, Rhodos, Korfu und Kos. Auch auf dem Festland kann man hervorragend Urlaub machen und damit häufig eine vom Tourismus noch wenig berührte kennenlernen. Der Epirus im Nordwesten ist dafür ein Beispiel. Er ist besonders für Auto- und Motorradurlauber geeignet.

Die epirotische Hafenstadt Igoumenitsa ist für Urlauber, die mit der Fähre aus Italien kommen, eins der beiden Eingangstore Griechenlands (das andere ist Patras auf dem Peloponnes). Die meisten fahren gleich weiter nach Thessaloniki und zur Chalkidiki oder zu den Meteora-Klöstern, nach Delphi und Athen. Schade, denn der Epirus hat selbst grandiose Natur, lange Strände und viele Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Der Epirus reicht von den grünen Küsten des Ionischen Meeres und des Amvrakischen Golfes bis zum Pindos-Gebirge, das mit dem 2637 m hohen Smolikas den zweithöchsten Gipfel Griechenlands stellt. Die meisten Flüsse führen hier ganzjährig Wasser. Tiefe Schluchten und dichte Wälder gehören zum typischen Landschaftsbild. Viele Bergdörfer haben ihr tradi´tionelles Gesicht gewahrt und bieten Unterkünfte in stattlichen Natursteinhäusern aus vergangenen Zeiten. Uralte Handelswege verbinden sie über bildschöne Brücken und durch Landschaften abseits allen Autoverkehrs untereinander. Berg- und Schluchtenwanderungen kann man auf eigene Faust unternehmen. Für Outdoor-Aktivitäten wie River Rafting und Reiten, Paragliding und Trekking bieten Spezialbüros ihre Dienste an.

Kulturell steht nicht die Antike, sondern die Geschichte des Balkans im letzten Jahrtausend im Vordergrund. In der Antike galten die Bewohner des epirotischen Festlands kaum als eigene Stammesangehörige. Trotzdem lag eigenartigerweise inmitten der epirotischen Berge eines der bedeutendsten Orakelheiligtümer des frühen Hellas: das Zeus-Orakel von Dodona. Ansonsten waren nur die Küsten Teil der klassisch-griechischen Welt. Beim heutigen Ammoudia sahen die alten Griechen im Nekromanteion einen Eingang zur Unterwelt und führten in der hiesigen Orakelstätte Gespräche mit ihren Toten. Am Amvrakischen Golf gründeten Korinther im 7. Jh. v.Chr. mit Ambrakia und Anaktorion zwei Kolonien. Im 4. Jh. v. Chr wurde oberhalb des heutigen Preveza Kassopi gegründet, in römischer Zeit ganz nahe bei Preveza Nikopolis.

Weitaus mehr Baudenkmäler sind aus byzantinischer Zeit erhalten, als Arta zwischen 1204 und 1318 sogar Hauptstadt eines weitgehend selbständigen orthodoxedn Fürstentums war. Zahlreiche Kirchen und Klöster in der Stadt und ihrer Umgebung zeugen bis heute von ihrem heutigen Glanz. Die heutige Hauptstadt Ioannina hingegen wird entscheidend von Moscheen und anderen osmanischen Bauten mitgeprägt.

Für Badetage bieten sich die vielen kleinen Strände von Sivota, Perdika und Parga an. Mit langen, wenig besuchten Sandstränden warten Orte wie Ammoudia und Preveza auf, wo überwiegend Griechen Urlaub machen.

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