Ayurveda in Sri Lanka - ein Reisetagebuch 2011
Von Klaus Bötig | 9.Juli 2011
Im März/April dieses Jahres haben meine Frau und ich eine Panchakarma-Ayurveda-Kur im Bergland Sri Lankas unternommen. Genauer: In der Greystones-Villa im Dorf Diyatalawa. Veranstalter war Nandhi Ayurvedic Therapies von Norbert W. Fischer. In verschiedenen Lesehäppchen wollen wir in den kommenden Tagen von unseren ganz persönlichen Erfahrungen erzählen und natürlich auch >Hard facts< liefern.
Samstag, 19. März. Gegen 6 Uhr landet unsere A-330 von Air Lanka in Colombo. Das Gepäck wird schnell ausgegeben, der Zoll interessiert sich nicht für uns. Gut so, denn wir haben als Geschenk einen Beamer für eine Dorfschule in Diyatalawa dabei. Der Fahrer unseres Transfer-Minibusses wartet bereits, zusammen mit drei weiteren Mitreisenden steigen wir ein und erreichen nach etwa 60 Minuten Fahrt unser Hotel im Stadtzentrum, das >Cinnamon Lakeside Hotel<. Die Zimmer sind bereits fertig, wir schlafen erst einmal bis mittags, nachdem uns zuvor noch mitgeteilt wurde, zu welcher Nachmittagszeit wir in einem der Hotelzimmer zur ärztlichen Erstkonsultation erwartet werden. Zur Lunchtime hauen wir beim vielseitigen Buffet (srilankesisch und international, zahllose Desserts) noch einmal kräftig rein, denn in den folgenden 18 Tagen werden wir ja auf Ayurveda-Vollkost (rein vegetarisch) gesetzt werden. Für unsere Gruppe (die hier in Colombo aus 10 Reisenden besteht) ist ein gemeinsamer Tisch gedeckt, wir können uns schon beschnuppern. Wir sind überrascht: wir sind das einzige Paar, alle anderen reisen allein. Die jüngste Teilnehmerin ist 27, die älteste 67.
Die ärztliche Konsultation dauert pro Kurgast etwa 20 Minuten. Das Ärzte-Gremium besteht aus einem Ayurveda-Professor und seiner Frau, ebenfalls Ayurveda-Ärztin, die beide in Colombo leben und arbeiten. Dritte Ärztin ist Frau Dr. Kumari, die ärztliche Leiterin der Greystones Villa, die uns während der gesamten Kur begleiten wird. Wir werden gewogen, eingiebig betrachtet und abgetastet, der Blutdruck wird gemessen, Herz und Lunge werden abgehört, alles ohne nennenswerten technischen Aufwand. Jeder wird gefragt, was er sich von der Kur erwartet und was seine Wehwehchen oder auch schwereren Leiden sind. Außerdem gehen die Ärzte mit uns den Fragebogen durch, den wir schon vor Reisebeginn zu Hause ausgefüllt und an den Veranstalter geschickt hatten. Bei der Konsultation ist bereits unsere deutsche Yoga-Lehrerin Petra dabei, die für schlecht Englisch Sprechende als Dolmetscherin fungiert und bei Bedarf in ein medizinisches Wörterbuch schauen kann.
Gegen 16 Uhr sind wir frei, nehmen uns mit Heike, einer Mitreisenden, ein Tuk-Tuk und lassen uns zum Galle Face Hotel bringen. Wir kennen das schöne Kolonialhotel direkt am Meer schon von früheren Reisen her - schließlich habe ich in den späten 1970er Jahren ja mal zwei Reiseführer über Sri Lanka geschrieben (die heute nicht mehr auf dem Markt sind). Heute ist Vollmondtag und damit Puja-Fest, ein religiöser Feiertag für Hindus und Buddhisten zugleich. Viel Volk ist auf der Uferpromenade zwischen Galle Face Hotel und dem zum Mini-Manhattan gewordenen Viertel Colombo-Fort unterwegs, voll bekleidet gehen Jung und Alt ein paar Schritte in den Indischen Ozean hinein. Imbissstände sorgen fürs leibliche Wohl. Viele Menschen lassen Drachen steigen, die Atmosphäre ist fröhlich und friedsam.
Im Garten des Galle Face Hotels wollen wir einen bunten Cocktail als Sundowner trinken, doch es wird nur ein Mocktail: am Puja-Tag darf auf Sri Lanka kein Alkohol ausgeschenkt werden. Danach geht es mit dem Tuk-Tuk wieder zurück ins Hotel, wo bereits das Abend-Buffet auf uns wartet. Nach dem Essen trinken wir noch einen Mocktail am Pool und ich auch noch ein Bier aus der Mini-Bar (die am Puja-Tag nicht abgeschlossen wird), dann geht es ins Bett. Für morgen früh ist die Abfahrt in unseren Kurort in den Bergen auf 9.15 Uhr angesetzt.
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