Eine Nacht im Luxus-Resort Danai Beach auf der Chalkidiki
Von Klaus Bötig | 2.Oktober 2015
Meine junge deutsch-griechische Kollegin Elisa Hübel (30) war im September mit mir zu Recherchezwecken auf der Chalkidiki unterwegs. Eine Nacht verbrachte sie - zum ersten Mal in ihrem Leben - in einem absoluten Luxushotel, dem Danai Beach auf der Halbinsel Sithonia. Die Nacht zuvor wohnte sie wie ich im kleinen Hotel Marina in Nikiti, wo sie für den Preis einer Übernachtung im Danai eineinhalb Monate hätte bleiben können. Hier der erste Teil ihres Berichts: Eine Nacht in Luxusbetten
Die Einladung, eine Nacht im Danai Beach Resort bei Nikiti auf der Sithonia-Halbinsel der Chalkidiki zu verbringen, kam für mich als eine große Überraschung. Anfangs hatte ich ein schlechtes Gewissen: wollten denn nicht Klaus und seine Frau lieber in der Suite mit Marmorboden und wundervollem Blick aufs Meer übernachten? Nachdem sie mich beruhigt hatten, dass das nicht so ihr Geschmack sei, habe ich mich entspannt und die Zeit in „meiner“ „Mediterranean Suite“ genossen. Später habe ich erfahren, dass eine Übernachtung dort um die 1800 Euro gekostet hätte. Hm!
Das Wohnzimmer hatte eine ganz angenehme Couch und einen offenen Kamin. Auf dem runden Holztisch stand ein gefüllter Früchtekorb. Die Weintrauben waren nicht gründlich abgespült, so habe ich gar nicht erst den Versuch gestartet, sie zu essen. Das Mineralwasser in Flaschen stammte von den fernen Fidschi-Inseln und wurde dort, soweit ich es verstanden habe, in Vulkangestein gefiltert: Also wie das Bier auf Santorin. Nichtdestotrotz kann ich mich nicht beklagen, es hat gut geschmeckt: nach Wasser eben. Aber irgendwie bin ich dahinter gekommen, dass diese Wassermarke derzeit ganz Hip ist: einige Tage später ist auf meinem Twitter-Account eine Werbung zu diesem Wasser aufgetaucht.
So, zurück zum Wohnzimmer: es war groß. Aber nicht so groß, wie ich mir eine Nobelwohnung für 1800 Euro die Nacht vorgestellt hätte. Der Boden war tatsächlich aus Marmor. Das gleiche galt auch für das an antike griechische Säulchen erinnernde Geländer auf dem Balkon. Für griechische Verhältnisse – wie ich sie als Halbgriechin gewohnt bin – ist das keine Besonderheit, da viele griechische Haushalte mit Marmor ausgestattet sind: Ja, ja, Marmor kommt in Hellas öfters vor. Im Danai wurde aber bestimmt edlerer Marmor eingesetzt als für die Fliesen in meinem Wohnzimmer.
Auf dem Balkon waren gleich drei verschiedene Paar Sessel und Balkonsofas aufgestellt. Die erste Stunde in meiner Suite habe ich damit verbracht, mich von Sessel zu Sessel und von Sofa zu Sofa zu setzen: Man muss eben alles ausprobieren. Am schwierigsten ist es jedoch gewesen, meinen Po vom Schreibtischstuhl zu heben. Der Schreibtisch war so schön. Eigentlich nichts Besonderes: ein Schreibtisch eben. Ich weiß nicht, was seine magnetische Wirkung auf mich ausübte, vielleicht das verwendete Holz, vielleicht die verschiedenen Schreibhefte und Bleistifte, die für den Gebrauch der Gäste dort auslagen, oder das Buch mit den „Leading Hotels of the World“, denen auch das Danai angehört. Ich habe aber eher den Verdacht, dass die vor mir hier untergebrachten Gäste an diesem Schreibtisch einfach ihre spezielle Aura hinterlassen haben: Politiker, Oligarchen, Hollywoodstars und Mitglieder königlicher Familien. Da taucht die Frage auf: Was für Gedanken sind an diesem Schreibtisch entstanden, was für Entscheidungen wurden hier getroffen, die eventuell die Weltgeschichte verändert haben. Ok, jetzt übertreibe ich ein wenig, aber solche Gedanken kommen einem, wenn man hier mal sitzen darf – so für sich ganz alleine.
Man merkt also: das Wohnzimmer war ganz Ok. Es war aber Nichts im Gegensatz zum Badezimmer. Auch hier hätte man vom vielen weißen Marmor regelrecht geblendet werden können. Bevor man ins Badezimmer eintrat, lagen links eine Dusche und ein WC. Danach ist man ins helle, weiße Badezimmer eingetreten: mit Jacuzzi und Meersicht. Die Seife, Shampoo, Haarspülung und Körperlotion stammten von „Bulgari“. Den Jacuzzi habe ich zwar nicht ausprobiert, doch ich habe mich auf die elegante Chaiselongue daneben gesetzt und in Gedanken so getan als ob. Und meine Sitz-Probierphase geht natürlich weiter: zum Schlafzimmer und meinem Bett nur für diese Nacht.
Das Schlafzimmer wurde vom übrigen Wohnzimmer durch drei Stufen getrennt. Dazu kam ein dicker Vorhang, der nachts zum Verdunkeln des Schlafraumes dienen sollte. Luxus pur! Was braucht man eine Gardine, die den wunderbaren Blick auf das Meer versteckt? Ich habe in der Nacht den vom Bett aus wundervollen Blick aufs Meer nicht mit dem Vorhang verdeckt. Einen großen Unterschied hat das allerdings auch nicht gemacht: Ich bin so müde ins Bett gegangen, dass ich die ganze Nacht durchgeschlafen habe. Blick hin oder her: Ich war doch zur Arbeit da.
Im Zweiten Teil meines Danai-Erlebnisses erfahren Sie etwas über das exklusive Essen, das Frühstück und die Cocktails, die es im Danai Beach gegeben hat.
Beitrag aus: Allgemein, Aus dem Reporterleben, Griechenland News | Ihr Kommentar »
...gehe weiter zu:
« Tolle Wintertaverne auf Kreta | Startseite | Was Griechenland so anders macht (4): Die Gastfreundschaft »
Kommentare geschlossen.