Reise-Tagebuch Griechenland: 9. Juli 2015 - Athen heute
Von Klaus Bötig | 9.Juli 2015
12:35 Uhr: Ich sitze auf der Dachterrasse des Hotels Central im Athener Altstadtviertel Plaka, schaue hinüber zur Akropolis, genieße einen Freddo Espresso (3,80 €). Habe um 11 Uhr meinen Mietwagen bei Avis am Flughafen zurückgegeben (Lancia Ypsilon, 30 €/Tag), bin mit dem Flughafenbus (diese Woche noch kostenlos) zum zentralen Syntagmaplatz gefahren und zu Fuß 5 Minuten bis zum Hotel gelaufen (EZ Ü/F 110 €). Habe unterwegs keinen einzigen Bettler gesehen. Niemand hat in Papierkörben gewühlt. Unterwegs keine aktuellen Graffiti, fast gar keine politischen Parolen auf Bannern, Mauern und Plakaten, keinen ohnmächtigen Rentner. Wo ist das Athen von ARD, ZDF und RTL?
Die Stadt ist voller Touristen, ein Cabrio-Doppeldecker am anderen. Auf der schattenlosen Akropolis sehe ich jetzt in der Mittagshitze nur wenige Leute, auf dem ebenso schattenlosen Areopag aber viele. Ich werde gleich einen ersten Plaka-Rundgang unternehmen, mich dann um 15 Uhr mit meiner jungen Athener Kollegin Elisa in der “Noodle Bar” treffen.
14:05 Uhr: Zweite Pause, im “Minoas” an der Kathedrale. Die Plaka ist voll von nummerierten Turis - Passagieren von Kreuzfahrtschiffen. Gut fürs Business, aber Urlaub ohne Lerneffekt… Das Bier kostet fast überall in der Plaka das gleiche: 4 € für 0,5 vom Fass. Den Teller Gyros bekommt man im “Kosmiko” noch immer für 8,80 €. Der Kellner dort, den ich schon lange kenne, fragte mich, ob wir Griechenland weiter Geld geben würden. Sehr gern, sagte ich, wenn Tsipras statt Blabla auch mal einen handfesten Plan für Reformen liefern würde. “Darauf kannst du ewig warten”, war die Antwort. Apropos Geld: Hier in der Altstadt gibt es vor den Geldautomaten überhaupt keinen Andrang.
17:00 Uhr: mir ist besonders aufgefallen, dass in der Plaka kein einziger Laden leer steht. Besitzerwechsel haben kaum stattgefunden, fast nichts hat sich gegenüber Vorkrisenzeiten geändert.
22:30 Uhr: Endlich im Bett. Die Stunden in der Plaka waren einfach nur schön, von Krise war hier absolut nichts zu spüren.
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