Neues aus Nafplio/Nauplia 2013
Von Klaus Bötig | 4.März 2013
In Nafplio auf dem Peloponnes spürt der Reisende nichts von der Krise. Immer noch kann man hier schöne Tage und Abende erleben. Nafplio bleibt auch ideal für einen Kurzurlaub (mit dem Mietwagen braucht man vom Flughafen Athen hierher maximal 160 Minuten) - und ist sogar für zwei volle Urlaubswochen zu empfehlen, wenn man das schöne Städtchen als Basis für Ausflüge in die geschichtsträchtige Umgebung nutzt. Einige Veränderungen gegenüber dem Vorjahr gibt es freilich:
Besonders traurig: Griechenlands verrückteste Bar, die Lathos Bar, musste im November 2012 Hals über Kopf schließen. Der Mietvertrag wurde nicht verlängert, weil der Vermieter einen Interessenten fand, der für die Übernahme der Räume viel Geld bot. So etwas kommt aber meines Wissens nicht nur in Hellas vor…
Das Büro der Tourist-Information ist geschlossen. Nicht schade drum, Infos waren da ohnehin kaum zu erhalten. Viel wichtiger ist, dass im Zentrum von Nafplio auch weiterhin Fahrräder aller Art vermietet werden.
Die engen Gassen der Altstadt zwischen der Hauptachse Odos Vas. Konstantinou und der Uferstraße sind im Winter alle neu gepflastert worden und gelten jetzt als strikte Fußgängerzone. Ende Februar waren die Arbeiten nahezu abgeschlossen, zu Ostern sollte alles piekfein aufgeräumt sein…
In der Odos Spiliadou 3 hat der wohl schönste Honigladen des griechischen Festlands aufgemacht. Er nennt sich Nectar & Ambrosia. Die Honiggläser sind an den Wänden wie moderne Kunst auf Regaledrapiert und effektvoll angestrahlt; all die vielen angeboten Honigsorten gibt es in verschiedensten Glasgrößen. Man kann alle (mit einem Zahnstocher) verkosten . Inhaber Nikos Reppas ist Imker in vierter Generation; seine Familie besitzt über 1200 Bienenvölker in der Argolis.
Und hier noch einige persönliche Tipps fürs Übernachten. Wir haben insgesamt vier Nächte in Nafplio verbracht und jeden Tag das Hotel gewechselt, so dass wir also in diesem Februar vier Hotels in der Stadt persönlich testen konnten:
Omorfi Poli: Jannis und seine deutsche Frau Ute sind herzlich wie eh und je und hüten ihre Altstadt-Pension wie ihre Augäpfel. Besonders stolz sind sie auf ihr Familienzimmer, in dem Eltern mit bis zu drei - auch größeren - Kindern bequem schlafen können. Den ehemaligen Frühstücksraum im Erdgeschoss bauen sie gerade zu einem griechischen Bistro um, das ab etwa Ostern den ganzen Tag über und auch abends geöffnet sein soll. Dort können Übernachtungsgäste auch à la carte frühstücken. Preise stark nachfrageabhängig, geräumige DZ mit Frühstück ab ca. 60 €. Großparkplatz 2 Minuten entfernt.
Xenon Inn: Wir hatten das Glück, das begehrte Zimmer 106 zu bekommen. Hochwertiges Mobiliar, kuschelige Betten, Jacuzzi-Badewanne - und eine riesige Veranda ganz für uns alleine im ersten Geschoss direkt an der Platia Syntagmatos. Das Frühstück wird entweder im Zimmer (also auf der Terrasse) 0der im trendigen Café im Erdgeschoss serviert. Zum reichlichen Frühstück gibt es u.a. auch frisch ausgebackene Loukoumades - lecker! Wir zahlten an einem Werktag für Ü/F 70 Euro. Freitag- und Samstagabend ist es um einiges teurer! Großparkplatz 4 Minuten entfernt.
Nikolaos: Die kleine Pension unterhalb der Festung Akronafplio hat den Vorteil, dass man direkt vor dem Haus parken kann. Die Zimmer sind klein, aber gut ausgestattet und gepflegt. Wasserkocher, Tee- und Kaffeebeutel auf jedem Zimmer. Das Frühstück wird in Ermangelung eines Frühstücksraums auf dem Zimmer serviert. Die junge Vermieterin ist engagierte Tierschützerin, hat meist süße kleine Hunde um sich. Wer einen Hund adoptieren und mitnehmen will, stösst bei ihr auf offene Ohren! Preis ganzjährig an allen Wochentagen 40 bis maximal 50 € inkl. Frühstück.
Athina: Das Hotel in zentraler Lage direkt an der Platia Syntagmatos war eher eine Notlösung, da wir im Zentrum für einen Freitagabend kurzfristig kein freies Zimmer mehr finden konnten. Für den Preis (40 € ohne Frühstück am Freitag) war’s okay. Zimmer klein, aber weitgehend renoviert (störend die total verschlissenen Stühle auf dem Balkon), freundliches Personal.
Für alle, die noch viel mehr über Nafplio (und die gesamte weitere Umgebung) wissen wollen, empfehle ich die exzellente und stets aktuelle Website http://www.argolis.de/ meines Freundes Willi Jakisch, der seit 20 Jahren in Assini bei Nafplio lebt, perfekt Griechisch spricht, toll fotografiert, fast jeden Einheimischen kennt und Abende liebend gern in Musiktavernen verbringt.
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